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Wildfarben - Weibchen (Henne)

Steckbrief

Kopf
Maske
grau (wildfarben)
Wangenfleck
orangerot
Augenfarbe
schwarzbraun
Kopfflecken
nein
Schnabel
grau
Körper
Bauch
bewölkt, grau (wildfarben)
Flügeloberseite
grau (wildfarben)
Flügelspiegel
weiß
Geperlt
nein
Flügelunterseite
gelb, gepunktet, grau
Schwanzoberseite
hellgelb, hellgrau, marmoriert
Schwanzunterseite
gebändert, gelb, schwarz
Füße
grau
Krallen
grau

Geschichte und Allgemeines

Bei den wildfarbenen Nymphensittichen handelt es sich um das ursprüngliche Aussehen der Nymphensittiche, wie sie noch heute in der freien Wildbahn Australiens leben.

Um 1845 gelangten erstmals Nymphensittiche über den Seeweg nach England. Viele Vögel überstanden den Transport nicht oder starben kurz nach der Überfahrt. Die Transportbedingungen wurden verbessert und schon um 1850 glückte die erste Zucht in Hamburg und Frankfurt, 1863 in London, 1865 in Holland und kurze Zeit später auch in Belgien, der Schweiz und außerhalb Europas. Der Nymphensittich wurde schnell zum beliebten Zucht- und Wohnungsvogel in aller Welt.

In der Zucht zeigten sich über die Zeit neue Farbmutationen, die im natürlichen Lebensraum Australiens keine Überlebenschance gehabt hätten. Sie wurden durch die Züchter zu Beginn vor allem durch Inzucht "gefestigt". Mit der Zeit erkannten einige Züchter durch unterschiedliche Verpaarungen und Kontrollen die Vererbungsmechnismen, so dass man heute auf Inzucht verzichten kann und sollte.

Alle anderen Farbschläge als die wildfarbigen sind also Farbmutationen, die in der Natur nicht vorkommen.


Farbschlagsbeschreibung und Geschlechtsbestimmung

Gesamtansicht

Die adulten Nymphensittich-Weibchen sind generell blasser gefärbt als die Männchen. Das gesamte Kleingefieder der Weibchen und Jungvögel ist auf der Körperunterseite wellenartig mit gelb durchsetzt.

Auf der Brust können sich ebenfalls einige Tupfen zeigen. Diese hellgelben Tupfen können bei besonders aufgehellten Nymphensittichen sehr stark zu Tage treten.

Zuchtbedingt gibt es wildfarbige mit einem sehr hohen Gelbanteil, der sogenannten Goldreihe und sehr helle, der sogenannten Chromreihe.

Reinerbig wildfarbene Nymphensittiche sind aufgrund der vielen Einkreuzungen kaum noch zu finden. Daher sind die Farben nur selten ganz rein. Aus dem gleichen Grund sind auch Schnäbel, Krallen und Ständer teils nicht einfarbig grau, sondern rosa und es können im Gefieder fleckige oder wolkige Erscheinungen auftreten. Dennoch spricht man von einem vom Phänotyp (dem Äußeren) her wildfarbenen Nymphensittich-Weibchen. Bei einem erwachsenen Vogel kann man das Geschlecht eindeutig anhand des Gefieders bestimmen. Genetisch gesehen kann es Spalterbigkeiten geben.

Kopf

Die Stirn-, Schnabel- und Augengegend zeichnet sich häufig mit einem blassen gelb vom restlichen grau der Maske ab, da das Gelb bei den Weibchen durch Grau überlagert wird. Durch diese Überlagerung kann das Gesicht auch „grün“ erscheinen und der orangerote Wangenfleck wirkt weniger kräftig als bei den adulten Männchen. Die Augenfarbe der wildfarbenen Weibchen ist schwarzbraun.

Rücken

Der Rücken und die Oberschwanzdecken sind bräunlich-grau. Auch hier zeigt sich oberhalb des Schwanzansatzes eine gelb-graue Wellenzeichnung.

Flügelober- und unterseiten

Die Handschwingen weisen auf der Flügelunterseite drei bis sechs gelbe Tupfen auf. Nymphensittiche mit einer sehr starken Gelbeinlagerung können auch in den sonst weißen Flügelbinden etwas Gelb zeigen.

Schwanz

Die Schwanzfedern sind auf der Unterseite schwarz-gelb gebändert, auf der Oberseite etwas matter, teilweise grau-gelb gesprenkelt.

Umfärbende Hähne in der Jungmauser

Auf den ersten Bildern sieht man nur wenig gelb am Kopf bei den Hähnen. Die Unterscheidung ist möglich, aber noch schwierig, da auch manche Hennen gelber um den Schnabel herum sind. Auf dem dritten ist der Kopf schon sehr marmoriert. Dies zeigen nur die Hähne. Auf dem Bild ganz rechts ist der Kopf schon gelb umgefärbt und man erkennt eindeutig, dass es sich um einen Hahn handelt. Flügel- und Schwanzfedern sind noch vom Jugendgefieder und man sieht die Punkte auf den Flügelunterseiten sowie die gebänderten Schwanzfedern.

>> Mehr Bilder umfärbender Hähne

Jungvögel

Ähnliche Farbschläge

Am ehesten ist der wildfarbene Nymphensittich mit den Zimtern zu verwechseln. Hat man einen zimtfarbenen und einen wildfarbenen Vogel nebeneinander sitzen, ist die Unterscheidung allerdings sehr einfach.

wildfarbener Hahn links - zimtfarbene Kopffleckscheckenhenne rechts

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