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Nachtkerze, Gemeine - Gewöhnliche Nachtkerze - Gelbe Rapunzel - Schinkenwurzel - Eisenbahnlaterne - Oenothera biennis

Diese Pflanze zählt zu den Heilpflanzen und wird in der Phytotherapie eingesetzt.

Eine Fütterung "in Maßen" bedeutet, eine geringe Menge maximal einmal die Woche zu füttern. Kräuter enthalten häufig ätherische Öle, die in größeren Mengen giftig wirken können.

Familie: Nachtkerzengewächse (Onagraceae)
Gattung: Nachtkerzen (Oenothera)
Art: Gemeine Nachtkerze
Samen und Früchte sind in Maßen verfütterbar

Sonstige Hinweise

Verfüttert werden die halbreifen und reifen Samen der Nachtkerze. Diese befinden sich in den länglichen, großen Samenkapseln. Der gesamte Samenstand kann z.B. in einen mit Sand oder Steinen gefüllten Tontopf gestellt werden. Die Vögel müssen sich dann die Samen aus den Kapseln erarbeiten. Alternativ kann man ihn in der Voliere aufhängen. Kennen die Vögel die Pflanze noch nicht, kann man einzelne Kapseln für sie öffnen und in eine Schale legen.

>> Nachtkerze in den Futterbausteinen

Auch die kleinblütige Nachtkerze (Oenothera parviflora) und andere schwer unterscheidbare Arten können an die Vögel verfüttert werden.

Die Pflanze war früher in jedem Bauerngarten zu finden und wurde auch gegessen. Im Volksmund wird die Pflanze "Schinkenwurzel" genannt, da die Wurzel sich rot färbt, wenn man sie kocht. Die Wurzel soll sehr kräftigend sein. Die lange Pfahlwurzel wird im ersten Jahr geerntet, wenn nur die Blattrosette am Boden sichtbar ist.

Die jungen Blätter können im Salat verwendet oder als Wildgemüse gekocht werden. Es schmeckt mangoldartig.

Der Name "Eisenbahnlaterne" weist auf den Fundort entlang der Bahndämme hin. Die Blüten öffnen sich erst in der Nacht.

Als Heilpflanze ist die Nachtkerze vor allem wegen ihrer Samen bekannt, die bei Hautekzemen und Neurodermitis helfen sollen. Dies wird auf den hohen Anteil an Gamma Linolsäure zurück geführt. Hierzu wird das aus den Samen gepresste Nachtkerzenöl genutzt, das man in der Apotheke kaufen kann. Nachtkerzenöl soll generell positive Wirkung auf die Haut haben und sie bei äußerlicher Anwendung jung erhalten. Haben Vögel einen erhöhten Cholesterinspiegel, so kann ihnen diese Saat trotz des recht hohen Fettgehalts in Maßen angeboten werden. Sie gilt als cholesterinsenkend.

Von nordamerikanischen Indianern wurde auch der Wurzelbrei und Wurzeltee bei Hauterkrankungen verwendet. Der Tee aus den Blättern wurde bei Durchfall und Krämpfen verwendet. Haben Vögel Durchfall, ist jedoch immer der Gang zum vogelkundigen Tierarzt nötig, da er viele verschiedene Ursachen haben kann und der Zustand schnell lebensbedrohlich wird.

Für den Tee werden ein Teelöffel Kraut und Wurzel mit 250 ml Wasser übergossen, 15 Minuten ziehen gelassen und abgeseiht. Er wird zusätzlich zum Trinkwasser angeboten oder mit diesem mindestens zur Hälfte gemischt.

Inhaltsstoffe

Eiweiß, ungesättigte Fettsäuren, Linolsäure, Ölsäure, Flavonoide, Oenotherin, Schleim- und Gerbstoffe, Zucker, Harze und Phytosterole

Wirkung

beruhigend, cholesterinsenkend, Durchfall regulierend, hautwirksam, krampflösend, stoffwechselfördernd

Blütezeit

Juni, Juli, August, September

Erntezeit

August, September, Oktober

Galerie


Quellen

  • Wikipedia
  • Siegrid Hirsch & Felix Grünberger, Die Kräuter in meinem Garten, freya Verlag 2013, S. 510
  • Vogelfutter aus der Natur, Horst Bielfeld, Ulmer Verlag 1993, S. 66 f.
  • Vogelfutterpflanzen, Hermann Schnabl, Arndt-Verlag 2002, S. 22
  • Die Ernährung des Vogels, Wolfgang Aeckerlein, Ulmer Verlag 1993, S. 112
  • Pflanzen für Heimtiere, Marlies Busch, Ulmer Verlag 2009, S. 83
  • Weitere Quellen sind auf der Übersichtsseite unter Buchtipps und Quellen angegeben.

Aufnahmeorte

  • in der Natur

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