Wissen - Alternative Heilmethoden
Alternative Heilmethoden bzw. Komplementärmedizin (Naturheilkunde)
In der Humanmedizin gibt es mittlerweile über 50 alternative Heilmethoden. In der Veterinärmedizin kommen jedoch nur eine Handvoll dieser Methoden zur Anwendung. Hierzu gehören z.B. die Bachblütentherapie, die Bioresonanztherapie, die Farblichttherapie, die Homöopathie, die Irisdiagnostik, die Lichttherapie und die Phytotherapie (Pflanzenheilkunde).
Komplementär bedeutet "Ergänzung" und wird abgeleitet von "komplettieren". Wörtlich übersetzt ist die Alternativ- oder Komplementärmedizin also die "ergänzende Medizin" zur Schulmedizin (auch klassische oder wissenschaftlich orientierte Medizin genannt).
Alternative Heilmethodik bedeutet daher nicht, dass man auf die Schulmedizin und den ärztlichen Rat verzichten soll, sondern vielmehr die Unterstützung des körperlichen Wohlbefindens und oftmals Vorbeugung.
Im Unterschied zur Schulmedizin wurde die Alternativmedizin nicht exakt wissenschaftlich erforscht. Dementsprechend sind die Ergebnisse bzw. die Wirksamkeit nicht genau belegt. Im Umkehrschluss bedeutet es aber nicht, wie von vielen Kritikern behauptet, dass die Komplementärmedizin unwirksam ist. Vielmehr ist lediglich das Augenmerk der Wissenschaft auf die klassische Medizin gerichtet. Studien zur Wirksamkeit der Alternativmedizin kommen bislang relativ selten vor. Da jedoch das allgemeine Interesse an alternativen Heilmethoden sehr groß ist, nehmen sich viele Institute und Universitäten dem Thema an. In Studien wird die Wirksamkeit der Komplementärmedizin untersucht, um auch für diese Form der Medizin wissenschaftlich fundierte Daten zu erhalten. Für die Wirksamkeit der Alternativmedizin spricht z.B., dass in der Humanmedizin einige Krankenkassen diverse Methoden anerkennen und die Kosten übernehmen.
Alternativmedizin ist keine Erscheinung
der modernen Welt. Akkupunktur wurde z.B. schon im zweiten Jahrhundert
vor Christus schriftlich belegt. Die Traditionelle Chinesische Medizin
(TCM) ist ein etwa 6.000 Jahre altes Heilverfahren. Die Homöopathie
wurde im 19. Jahrhundert von Samuel Hahnemann entwickelt. Die
Pflanzenheilkunde ist aus der alten Kräuterheilkunde hervorgegangen, die
erstmals bei Imhotep (lebte um 2700 v. Chr.) Erwähnung findet. Somit
zählen viele Rubriken der Alternativmedizin zu den ältesten angewandten
Heilmethoden, die trotz des aktuellen Aufschwungs der Chemie bis in
unsere heutige Zeit überliefert und besonders von Heilpraktikern
erhalten und weiterentwickelt werden.
Genau wie bei der
Schulmedizin auch, gibt es viele unwirksame Methoden und Fehlschläge. Ob
die Alternativmedizin wirkt oder nicht, hängt auch viel vom einzelnen
Tier ab und wie der jeweilige Organismus die angewandte Methode
annimmt. Bei einigen Tieren brachte die gewählte Heilmethode
hervorragende Ergebnisse, bei anderen blieb sie ohne größere
(Aus)wirkungen.
Leider gibt es in der Alternativmedizin - genau wie in der Schulmedizin auch - einige sogenannte "schwarze Schafe" unter den Therapeuten. Diese werden stellvertretend für alle Therapeuten hergenommen und schaden so dem Image der Alternativmedizin. Genau wie bei der Wahl des Zahnarztes beispielsweise, sollte auch bei der Wahl des alternativen Behandlers genau überlegt werden, wem man die Gesundheit seines Tieres anvertrauen möchte.
Die Komplementärmedizin sollte als das anerkannt werden, was der Name bereits aussagt: Eine Ergänzung zur klassischen Schulmedizin. Beide Methoden können kooperieren.
Ob die Alternativmedizin die Schulmedizin in einigen Bereichen ersetzen kann, bleibt abzuwarten. Im Endeffekt zählt, ob dem kleinen Patienten geholfen werden konnte. Getreu dem Motto: Wer heilt, hat Recht.
Autor: MaZi, 19.01.2015