Wissen - Kennenlernen
Unterscheidung des Geschlechts anhand des Gefieders
Ammenmärchen
Zur Geschlechtsbestimmung anhand des Gefieders halten sich hartnäckig diverse Ammenmärchen.
Merke!
- das Geschlecht eines Nymphensittichs kann nicht anhand des Wangenflecks bestimmt werden
- die Kopf- und Schnabelform sagt nichts über das Geschlecht aus
- ebensowenig lässt sich von der Haubengröße auf das Geschlecht schließen
Gefiedermerkmale zur Geschlechtsbestimmung
Bei den wildfarbenen, zimtfarbenen, geperlten und Weißkopf-Nymphensittichen ist das Geschlecht anhand des Farbschlages am leichtesten zu bestimmen, denn nach der Jungmauser, die mit ca. 6 Monaten beginnt, wechselt jeder Nymphensittich sein komplettes Gefieder. Vor der Jungmauser sehen alle Tiere wie Hennen aus. Das Geschlecht lässt sich am Gefieder noch nicht erkennen.
Wild- und zimtfarbene Nymphensittiche
Während die Hennen in der Jungmauser ihr Äußeres kaum bis gar nicht verändern, bekommen wildfarbene und zimtfarbene Hähne einen kräftig gelben Kopf. Die Schwanzunterseite, die zuvor wie ein gelb-schwarzes Fischgrätenmuster ausgesehen hat, wird durch schieferschwarze Federn ausgewechselt. Auf der Oberseite sind die Schwanzfedern sodann silbergrau.
Ferner gehen bei der Jungmauser eines Hahnes die kleinen gelben Punkte auf den Flügelunterseiten verloren. Hennen behalten jedoch das schöne Fischgrätenmuster auf der Schwanzunterseite sowie die Pünktchen auf den Flügelunterseiten.
Geperlte Nymphensittiche - Opalin
Geperlte Nymphensittiche sind in der Regel auch leicht zu bestimmen, da die Hähne während der Jungmauser ihre „Perlen“ verlieren. Es gibt allerdings auch Ausnahmen. So kann z. B. auch ein zweijähriger Hahn noch leichte Perlen aufweisen, die jedoch deutlich weniger geworden sind. Durch intensive Zucht kommt es mittlerweile vereinzelt zu geperlten Hähnen, die die Perlen auch länger behalten. Vor allem trifft dies auf Perlschecken zu.
Hennen, egal welchen Farbschlages, behalten ihre Perlen ein Leben lang. Interessanterweise kann die Perlung nach der Jungmauser intensiver werden. In Züchterkreisen ist opalin gleichbedeutend mit geperlt.
Weißkopf Nymphensittiche
Das Geschlecht der Weißkopfnymphensittiche ist ebenfalls leicht zu bestimmen. Weißkopfnymphensittichen fehlt der gelbe Farbstoff im Gefieder, weshalb sie keinen Wangenfleck und auch keine gelben Federn im Gefieder aufweisen. Ihr Gefieder ist daher grau-weiß.
Während Weißkopfhennen (wie auch die zimt- und wildfarbenen Hennen) das sogenannte Fischgrätenmuster auf der Schwanzunterseite, die Pünktchen auf den Flügelunterseiten, sowie einen grauen Kopf behalten, bekommen Weißkopfhähne einen weißen Kopf. Weißkopfhähne sind daher sehr leicht zu erkennen sobald sie durch die Jungmauser sind.
Schwieriger zu bestimmen sind Lutinos, Schecken (falls sie nicht geperlt sind!) und Albinos bzw. Weißkopf Lutinos.
Lutinos
Lutinohennen gibt es aufgrund der Vererbung häufiger als Hähne, doch sicher kann man sich hier trotzdem nicht sein!
Es ist also schwierig das Geschlecht eines Lutinos zu bestimmen. Man muss schon sehr geübt sein, um das Fischgrätenmuster auf der Schwanzunterseite zu erkennen, doch mit etwas Glück kann man vielleicht beim Duschen gelbe Punkte unter den Flügeln erkennen. Wenn der Nymphensittich bereits aus der Jungmauser ist, handelt es sich um eine Henne, da diese die gelben Punkte auch nach der Jungmauser behält. Hähne haben zudem oft weißeres Gefieder als Hennen, je nachdem wie stark der Gelbanteil ist. Bei manchen Hähnen ist im Schwanz auch ein leichter Braunstich zu erkennen, den die Hennen nicht haben.
Dass auch bei Lutinohennen gelbe Punkte und das Fischgrätmuster auf den Schwanzfedern zu erkennen ist, zeigen die folgenden Bilder. Die Federn auf der rechten Seite sind im Vergleich dazu von einer wildfarbenen Henne.
Schecken
Schecken sind recht schwer zu bestimmen, da sie keinerlei Geschlechtsmerkmale aufweisen. So kann auch bei einer Henne der Kopf gelb bzw. weiß leuchten. Dies sagt bei dem Farbschlag Schecke leider nichts über das Geschlecht aus. Auch die Schwanzunterseite lässt bei einem Schecken nicht erkennen, um welches Geschlecht es sich handelt. Die Schwanzunterseite ist zwar auch gemustert, dies darf jedoch nicht mit dem Fischgrätenmuster einer Henne bzw. eines jungen Nymphensittichs verwechselt werden!
Sonderfälle unter den Schecken
Der einzige Farbschlag der leicht zu bestimmen ist, ist der Kopffleckschecke, denn dieser weist lediglich einen gelben Fleck im Nacken auf. Manchmal sind auch einige Schwungfedern oder der Bauch gelb. Da es sich hier jedoch nur um kleine Stellen des Gefieders handelt und ein wildfarbener Hahn z. B. trotzdem einen leuchtend gelben Kopf bekommt, ist dieser Farbschlag genauso leicht zu bestimmen, wie die Wildfarbenen, Zimtfarbenen und die Weißköpfe.
Schecken mit einem starken Dunkelanteil sind unter Umständen auch noch gut zu bestimmen und zwar dann, wenn sie graue Schwungfedern aufweisen. Bei einer Henne müssten auch nach der Jungmauser auf diesen grauen Schwungfedern noch gelbe Punkte zu erkennen sein.
Albinos - Weisskopflutinos
Das Geschlecht der Albinos bzw. Weißkopflutinos ist anhand des Farbschlages nicht zu bestimmen.
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Autor: Gwenny, letztes Update Susi: 10.10.2020