Wissen - Lebensraum
einstreu und Überstreu
In der Nymphensittichhaltung empfiehlt sich die Nutzung von
was vor allem der Beschäftigung dient.
Die Experten der EXOPET-Studie empfehlen Einstreu zu nutzen, die bei regelmäßiger Reinigung keine große Schimmelgefahr birgt und möglichst staubfrei ist. Als Beispiele werden staubfreie Hanfeinstreu, Buchenholzgranulat oder Papier genannt.
Einstreu
Mit der Einstreu hat man die Qual der Wahl. Es ist eine Vielzahl von Einstreuvarianten für Nymphensittichvolieren und Käfige im Handel zu finden. Wir werden hier eine ganze Reihe davon zeigen und sie anhand verschiedener Kriterien bewerten.
Die Bewertungskriterien:
- Gewicht: Dies ist wichtig für den Halter, besonders je größer die Voliere ist
- Saugfähigkeit: Je schneller der Kot trocknet, desto schlechter können sich Bakterien vermehren.
- Sichtbarkeit des Kots: Auch hierbei geht es um die Hygiene. Je besser man den Kot sieht, desto besser können Krankheiten erkannt werden und desto weniger nachlässig ist man mit dem Einstreuwechsel. Man sieht eben einfach, dass es an der Zeit ist.
- Staub: Auch Nymphensittiche sind empfindlich gegenüber Staub. Staubarme Einstreu ist zu bevorzugen, doch staubt letztendlich jede Einstreu etwas.
- Beschäftigungseffekt: Nymphensittiche lieben es am Boden herum zu laufen, etwas in den Schnabel zu nehmen und vor allem es zu zerbröseln. Das geht bei der einen Einstreuvariante eben besser als bei der anderen.
- Bezugsmöglichkeiten: Einige Produkte findet man in nahezu jedem Zoogeschäft, die Bezugsmöglichkeiten sind also sehr gut. Andere bekommt man bei nahezu jedem Internetversender von Futtermitteln, dann sind sie mittel und wenn die Einstreu nur in speziellen Onlineshops zu finden ist, dann ist die Bezugsmöglichkeit schlecht.
- Schimmelgefahr: Diese ist grundsätzlich bei jeder Einstreu hoch, wenn sie nass wird. Es geht hierbei auch um ungesunde, nicht sichtbare Sporen und nicht um sichtbaren Schimmel! Daher sollte man seine Nymphensittiche nicht in der Voliere duschen, es sei denn man wechselt sie danach direkt! Allerdings tut das den wenigsten Volieren gut.
Die Bewertung der Einstreuarten ist sicherlich subjektiv und es mag dazu auch andere Einschätzungen geben. Letztendlich muss man einiges selbst ausprobieren und "schlecht" heißt hier nicht ungeeignet.
Wer eine Wühlkiste anbietet oder auf andere Weise für ausreichend Beschäftigung sorgt, kann auch vollkommen auf Einstreu und Überstreu verzichten und beispielsweise Bettlaken und Papier unter einem Kotgitter nutzen. In diesem Fall muss jedoch eine Schale mit Sand und Grit angeboten werden.
Ungeeignet sind Sandpapierunterlagen, da sie die Fußhaut reizen oder schädigen und beim Beknabbern sogar Kropfentzündungen auslösen können. Warnen möchten wir auch vor Rindenmulch aus Gartencentern, der häufig sehr stark Schimmelpilzbelastet ist und eine Aspergillose auslösen kann.
In Außenvolieren ist die Luftfeuchtigkeit höher, so dass im Außengehege keine Einstreu verwendet werden sollte. Im Schutzhaus sollte man die Luftfeuchtigkeit messen und eine möglichst wenig schimmelanfällige Variante wählen.
Überstreu
Als Überstreu werden manche Mischungen im Handel für Nager angeboten. Sie werden über der normalen Einstreu verteilt. Diese eignen sich oft auch für alle Vögel. Kräutermischungen enthalten hier meist wenig Kräuter, zur Beschäftigung sind sie jedoch hervorragend geeignet. Die Nymphensittiche lieben es den Boden aufzusuchen um zu Knabbern und zu Suchen.
Als Überstreu eignet sich ebenso Heu und Stroh. Beides hat einen hohen Beschäftigungseffekt.
Eine tolle Beschäftigung ist einen Wühlkiste. Hierfür ist Einstreu und Überstreu die Grundlage.
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weiterführende Weblinks:
Autor: Susi, letztes Update: 26.06.2015