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Andere Haustiere

Viele Nymphensittichliebhaber sind große Tierfreunde und möchten auch andere Arten halten. Hier spricht grundsätzlich auch nichts gegen, doch ist eine Gemeinschaftshaltung oder gar Vergesellschaftung im gleichen Raum oftmals problematisch.

Vergesellschaftung mit anderen Haustieren
nicht empfehlenswert bedingt geeignet das kann klappen
Hunde Mäuse Fische
Katzen Hamster Schildkröten
Ratten Meerschweinchen Reptilien
  Kaninchen  

Bei der gemeinsamen Haltung verschiedener Tiere ist immer darauf zu achten, dass die Futterplätze strikt getrennt sind und die Nymphensittiche nicht an die Näpfe der anderen Tierarten kommen. Diese Futtermittel sind für sie oft zu fett- und proteinhaltig. Sie können Zusatz- oder Inhaltsstoffe enthalten, die sie krank machen. Auch die zusätzliche Keimbelastung ist für Nymphensittiche kritisch, manchmal sogar tödlich.

Hunde und Katzen

Hund

Hier sollte man sich klar machen, dass Nymphensittiche in das instinktive Beuteschema von Katzen und Hunden fallen. So lieb und friedfertig der Hund oder die Katze auch sein mag, bei einer "falschen" Bewegung des Sittichs kann jederzeit der Jagdtrieb durchbrechen. Als Tierhalter ist man dann mit ziemlicher Sicherheit nicht schnell genug, um dem Vogel zu Hilfe zu eilen.

Dazu kommt, dass die Bakterien im Speichel von Katzen und Hunden für den Vogel schon bei kleinsten Kratzern oder einer minimalen Schürfwunde oft tödlich sind. Selbst wenn man also schnell genug eingreifen könnte und der Vogel kaum oder nicht verletzt zu sein scheint, ist die Gefahr leider groß, dass dieses Zusammentreffen für den Vogel tödlich endet.

Katzen

Einige Halter von Nymphensittichen halten trotzdem Hunde oder Katzen. Aber sie tun dies in komplett getrennten Bereichen. Auf jeden Fall muss zumindest dafür Sorge getragen werden, dass die Sittiche bei ihrem Freiflug keine kätzische oder hündische Gesellschaft haben. Außerdem muss die Voliere ausreichend gesichert sein (etwa durch Glas oder Plexiglasplatten), so dass auch Sittiche die am Gitter hängen, auf keinen Fall mit den Katzen- oder Hundekrallen oder gar Zähnen in Berührung kommen können.

Ob die Anwesenheit von Hunden und Katzen auf Dauer beängstigend und belastend für die Nymphensittiche ist oder sie sich aneinander gewöhnen wird unterschiedlich eingeschätzt. Viele Halter berichten, dass die Nymphensittiche schnell lernen, dass ihnen nichts passieren kann und die Katzen oder Hunde richtiggehend ärgern. Besonders zahme Nymphensittiche neigen dazu sehr. Genau das kann ihnen dann zum Verhängnis werden.

Ratten

Ratte

Mit Ratten ist die Situation ähnlich wie bei Hunden und Katzen. Die Haltung ist nur in getrennten Räumen empfehlenswert, da die Nymphensittiche sehr neugierig sein können und auf die Ratten zugehen oder auf ihrem Käfig landen. Abgebissene Füße sind dann vorprogrammiert.

Umgekehrt ist damit zu rechnen, dass die Ratten auf die Voliere oder den Käfig der Nymphensittiche springen. Nymphensittiche krallen sich in Panik häufig ans Gitter und schon ist ein Fuß abgebissen. Eine Doppelverdrahtung kann hiervor zwar schützen, doch geht diese Aufteilung der Bewegungsfreiheit zu Lasten beider Arten, denn Freiflug und Freilauf sollten keinesfalls gleichzeitig stattfinden.

Von Natur aus sind Ratten dämmerungs- und nachtaktiv, vertragen aber im Gegensatz zu anderen Arten eine Anpassung an die tagaktive Zeit des Menschen besser. Ist die eigene Ratte aber nicht umzustellen, ist eine Gemeinschaftshaltung im gleichen Raum möglicherweise schlafstörend für die Nymphensittiche.

Mäuse und Hamster

Hamster

Farbmäuse und Rennmäuse sind nachtaktiv. Nymphensittiche benötigen in der Nacht 12 Stunden ungestörten Schlaf. Zudem sind Nymphensittiche sehr schreckhaft und neigen zu Panikflügen in der Nacht (Nachtlicht notwendig!). Hier ist also Vorsicht geboten. Eine räumliche Trennung ist zu bevorzugen und je nach Charakter der Nymphensittiche möglicherweise notwendig.

Farbmaus

Hamster sind ebenfalls nachtaktiv und nutzen intensiv ihr Laufrad, welches einen gewissen Geräuschpegel erzeugt. Auch dabei können Nymphensittiche schnell erschrecken.

Eine Anschaffung sollte nur erfolgen, wenn man die Arten notfalls auch getrennt unterbringen kann.

Meerschweinchen

Meerschweinchen

Meerschweinchen und Nymphensittiche können an sich friedlich miteinander leben. Problematisch ist lediglich, dass Meerschweinchen Häuschen oder andere Verstecke benötigen. Diese würden Nymphensittiche schnell als Bruthöhle nutzen wollen und schon ist Stress vorprogrammiert. Erfolgt die Haltung so, dass die Nymphensittiche nicht dort hinein kommen können, erscheint sie aus Sicht der Nymphensittiche unproblematisch.

Aus Sicht der Meerschweinchen könnte die mitunter laute Stimme der Nymphensittiche problematisch sein.

Eine Anschaffung ist nur empfehlenswert, wenn die Tiere notfalls auch in getrennten Räumen untergebracht werden können.

Kaninchen

Kaninchen

Kaninchen sind dämmerungsaktiv. Nymphensittiche passen sich stark den Lebensgewohnheiten ihrer Halter an. Ist man berufstätig und sind die Nymphensittiche somit auch am Abend wach, könnte man eine gemeinsame Haltung in einem Raum wagen.

Problematisch ist, wie bei den Meerschweinchen, dass Kaninchen Häuschen, Tunnel und Etagen benötigen. Diese würden Nymphensittiche schnell als Bruthöhle nutzen wollen und schon ist Stress vorprogrammiert. Erfolgt die Haltung so, dass die Nymphensittiche nicht dort hinein kommen können, erscheint sie aus Sicht der Nymphensittiche unproblematisch.

Eine Anschaffung sollte nur erfolgen, wenn man die Arten notfalls auch getrennt unterbringen kann.

Fische

Fische

Fische können gut im gleichen Raum mit Nymphensittichen gehalten werden. Der einzige zu beachtende Punkt ist, dass das Aquarium einen Deckel benötigt, damit kein Nymphensittich aus dem Aquarium trinken kann, hinein macht oder gar hinein fällt. Für eine höhere Luftfeuchtigkeit im Raum ist ein Aquarium auch für Nymphensittiche von Vorteil.

Schildkröten und andere Reptilien

Schildkröte

Die gemeinsame Haltung von Landschildkröten und anderen Reptilien, wie Barthagamen, also Echsen und auch Schlangen, ist solange kein Problem für die Nymphensittiche, wie diese in ihrem Terrarium verbleiben, auch wenn sie zahm sind.

Wärmelampen müssen so angebracht werden, dass die Nymphensittiche sich nicht verbrennen können.

Ein Vorteil ist, dass viele Futterpflanzen an beide Tierarten verfütterbar sind, so dass beide Arten voneinander profitieren. Auch was die Beleuchtung angeht, haben die Tiere ähnliche Bedürfnisse. Vögel benötigen allerdings keine Wärme.

Bildquellen:

Autor: Torii und Susi, 03.03.2011