Wissen - Lebensraum
Badegelegenheiten
Ein regelmäßiges Bad ist für Nymphensittiche sehr wichtig. Nach dem Bad wird das Gefieder ausgiebig geordnet und geputzt. Das hält das Gefieder in Ordnung und ist für Tiere in Wohnungshaltung außerdem eine gute Beschäftigungsmöglichkeit. Ein Bad trägt zum Wohlbefinden bei.
Die Geschmäcker sind verschieden. Die einen baden lieber, die anderen mögen lieber eine Dusche. Manche, sehr zahme Tiere duschen oder baden auch gerne unter dem laufenden Wasserhahn. Das Wasser sollte lauwarm sein.
Diese Bademöglichkeiten stellen wir nachfolgend vor:
Experten der EXOPET-Studie empfehlen
- eine geeignete Badegelegenheit ständig anzubieten
- die Bademöglichkeit täglich zu reinigen
Experten der EXOPET-Studie sehen es als gravierenden Haltungsfehler, wenn
- eine Bademöglichkeit fehlt
Badeschale
Flache Badeschalen mit Salat oder Grünzeug im Wasser werden oft gut angenommen. Viele Forenuser haben mit Badeschalen sehr gute Erfahrungen gemacht. Ob dies nun glasierte Tonuntersetzer sind oder Plastikschalen, eine Wanne aus dem Malerbedarf zum abstreifen der Rolle, eine Hasenpinkelecke, eine Auflaufform oder ein Teller bleibt dem Halter selbst überlassen. Wichtig ist, dass das Wasser nicht zu hoch steht. 1 cm Wassertiefe reicht völlig aus. Sich abflachendes Wasser wie an einer Wasserstelle in der Natur wird oft besonders gerne angenommen.
Badehaus
Die üblichen Großsittichbadehäuser werden von den wenigsten Nymphensittichen genutzt. Wahrscheinlich sind sie zu klein. Ein selbstgebasteltes Badehaus aus einer größeren Plastikkiste ist wesentlich großzügiger. Allerdings kann es lange dauern Nymphensittiche an die Nutzung zu gewöhnen.
Blumenspritze
Eine Dusche aus der Blumenspritze mögen die meisten Nymphensittiche sehr gern. Die Blumespritze darf noch nicht für andere Zwecke benutzt worden sein (Dünger, Sagrotan, Sidolin o.ä.), denn die Rückstände sind für Nymphensittiche giftig und man bekommt solche Flaschen nie ganz sauber. Also bitte eine neue kaufen.
Die Farbe ist auch nicht unwichtig. Gelbe, orange oder rote Spritzen erzeugen oft erst einmal große Angst. Grüne, blaue oder weiße Spritzen sorgen für nicht ganz so viel Aufregung.
Grundsätzlich hilft gegen die anfängliche Angst sie in einiger Entfernung neben den Käfig oder die Voliere zu stellen. Mit jedem Tag platziert man sie näher an der Voliere, bis man sie letztendlich dort hinein stellt, sofern der innere Platz das zulässt.
Das Wasser ist so heiß einzufüllen, wie der Wasserhahn es hergibt. Macht man den Sprühtest, fühlt sich der Sprühnebel (kleinste Stufe) dann angenehm warm an. Die kleinste Stufe der Spritze ist zunächst am besten. Gefällt das dem Vogel nicht, kann man versuchen größere Tröpfchen einzustellen bis zu einer Größe wie natürlicher Regen sie hat.
Der Vogel ist immer von oben zu besprühen und nie von der Seite, denn dann könnte Wasser in die Ohren gelangen. Kennt der Vogel noch kein Duschen, sollte man ganz langsam anfangen. Einmal ansprühen und schauen wie er reagiert und dann weiter machen. Flüchtet er, kann man es einfach an einem anderen Tag nocheinmal versuchen.
Will es gar nicht klappen, ist es einen Versuch wert, den Staubsauger beim duschen einzuschalten. Viele Vögel erinnert das Geräusch an natürlichen Regen und schon breiten sie bereitwillig ihre Flügel aus. Hört sich irre an, aber es hat bei vielen geklappt.
Reinigung und Hygiene
Badelschalen und Badehäuser sind, wie die Wassernäpfe, täglich mechanisch mit einer eigens dafür angeschafften Bürste zu reinigen. Im Anschluss trocknen sie und alle zur Reinigung benutzen Utensilien am besten 24 Stunden durch, damit sich keine Parasiten wie Giardien, Kokzidien, Trichomonaden und ähnliche vermehren können.
Ein glitschiger Boden oder gar Grünabsonderungen sind Anzeichen von Verkeimung. Keime haben sich schon vermehrt, bevor es solch spür- oder sichtbare Fakten gibt. Am Besten ist dies zu erreichen, wenn sowohl die Utensilien zur Reinigung, wie auch die Badeschale oder das Badehaus doppelt vorhanden ist.
Blumensprühflaschen sowie Pumpen und Schläuche von Vogelduschen sollten möglichst vor oder nach jeder Nutzung mit einem für Tiere geeigneten Desinfektionsmittel desinfiziert werden. In dem Schlauch und der Düse des Sprühmechanismus bleibt immer etwas Wasser zurück. Dieses ist auch nach einer Woche noch nicht getrocknet. Hier vermehren sich schnell Keime und Schimmelsporen.
Als Desinfektionsmittel kann z.B. F10 genutzt werden, welches in den diversen Vogelshops online erhältlich ist. Im örtlichen Zoogeschäft findet man es eher nicht. Dieses Desinfektionsmittel kann in entsprechender Verdünnung auch für die Trinkwasserdesinfektion genutzt werden, so dass es nicht so schlimm ist, falls nach dem Ausspülen doch noch Reste verblieben sind. Vor einer erneuten Nutzung für die Vögel sollte man immer einige Male mit klarem Wasser sprühen.
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Autor: Susi und Lucky, letztes Update: 09.11.2019