Wissen - Lebensraum

Luft und Luftqualität

Für Nymphensittiche als Tiere der Lüfte und schnellste Flieger Australiens ist die Qualität der Luft in ihrem Lebensraum besonders wichtig. Ihr Atmungssystem benötigt eine tägliche, ausgiebige Durchlüftung, um gesund zu bleiben. Besonders in Wohnungen, aber auch in größeren Außenvolierenanlagen mit Schutzhaus entspricht die Luftqualität oft nicht annähernd den Gegebenheiten im natürlichen Lebensraum Australiens.

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Staubbelastung

Fernseher nach dem Urlaub - 5 Nymphies
Fernseher nach dem Urlaub - 5 Nymphies

Probleme ergeben sich in Innenräumen vor allem durch die Staubbelastung, die von den Puderdunen herrühren. Genau wie alle Kakadus haben Nymphensittiche nur einen verkümmerten Bürzel. Sie pflegen ihr Gefieder nicht durch Einfetten, sondern mit Hilfe ihrer Puderdunen. Diese Dunen zerfallen während des Putzens zu feinem Staub. So wird das Gefieder wasserabweisend. Doch legt sich dieser feine Staub auch in ihrer Umgebung überall ab.

Nebenstehendes Bild entstand nach dem Urlaub der Halterin. In dieser Zeit kam jemand zum Futter und Wasser wechseln, nicht aber zum Staubwischen. Das ist der ganz normale Wahnsinn mit den lieben Kleinen *grins*.

Über einen Luftreiniger sollte man schon mit wenigen Nymphensittichen im Wohnraum nachdenken, denn der Staub belastet nicht nur die Vögel, sondern auch die menschliche Lunge. Die Staubbelastung in der Luft kann beim Menschen zur so genannten Vogelhalterlunge führen. Sie äußert sich zunächst mit Husten, später folgt eine Lungenentzündung. Ist die Lunge erst so geschädigt, hilft nur noch die Abgabe der Tiere.

Aus diesem Grund empfiehlt es sich auch nicht mit Nymphensittichen in einem Raum zu schlafen.

Luftfeuchtigkeit

Der zweite Punkt ist die Luftfeuchtigkeit. Zwar sind Nymphensittiche keine Vögel der Tropen, doch mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von unter 50 % können auch sie auf die Dauer Probleme mit der Atmung oder dem Gefieder bekommen.

Definition: Die relative Luftfeuchtigkeit ist die tatsächlich in der Luft enthaltene Menge an Wasserdampf bezogen auf den maximal möglichen Gehalt der Luft an Wasserdampf (Sättigungsdruck) bei der jeweiligen Temperatur.

In ihrer Heimat Australien sind Nymphensittiche zwar durchaus wechselnden Graden von relativer Luftfeuchtigkeit ausgesetzt, doch meiden sie lange Aufenthalte mit sehr geringer Luftfeuchtigkeit ebenso wie die tropischen Gegenden. Dies kann man erkennen, wenn man die Karte ihres Verbreitungsgebiets mit der Karte der relativen Luftfeuchtigkeit in Australien vergleicht und sich die Klimazonen anschaut.

So niedrig, wie die relative Luftfeuchtigkeit im Winter in manch beheiztem Wohnzimmer ist, ist sie im natürlichen Lebensraum selten und vor allem nicht über lange Zeiträume. Eine relative Luftfeuchtigkeit von unter 40 % ist zudem nicht nur für den Vogel, sondern auch für den Menschen ungesund. Die Schleimhäute trocknen schneller aus und damit steigt die Anfälligkeit für die Ansiedlung von Bakterien und bei Vögeln für Pilze. Atemwegserkrankungen sind die Folge.

Für Nymphensittiche kann man eine relative Luftfeuchtigkeit von 50 - 60 % als optimal ansehen, um Atemwegs- und Gefiederproblemen vorzubeugen.

Um sich einen Eindruck über die Lage in der eigenen Wohnung zu verschaffen, ist daher zunächst die Anschaffung eines Hygrometers sinnvoll. Es sollte sich um ein geeichtes Gerät handeln.

Entspricht nun die relative Luftfeuchtigkeit im Wohnraum nicht den gewünschten Werten, sollte man sich Gedanken darüber machen, wie man sich dem Optimalwert nähern kann.

Bei einer zu niedrigen Luftfeuchtigkeit kann die Anschaffung eines Luftbefeuchters (Luftfwäschers) sinnvoll sein. Ist sie dagegen zu hoch, könnte ein Luftentfeuchter sinnvoll sein. Dieser Fall ist jedoch äußerst selten gegeben.

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Autor: Susi, letztes Update: 19.04.2015