Wissen - Ernährung

Fette

Fette können im Gegensatz zu den Kohlenhydraten im Körper gespeichert werden. Fette werden zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur, als Träger für die fettlöslichen Vitamine und als genereller Reservestoff benötigt. Sie bestehen ebenso wie Kohlenhydrate aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff und teilen sich in Fettsäuren und Glycerin.

Fette

Wichtiger und benötigter Bestandteil der Fette sind die Fettsäuren. Unter diesen sind einige essentiell, was bedeutet, dass der Vogelorganismus sie nicht aus anderen Fettsäuren zur jeweils benötigten Fettsäure umbauen kann. Synthetisierbare Fettsäuren können dagegen vom Körper aus anderen Fettsäuren umgebaut, also synthetisiert werden.

Das Augenmerk der Fütterung liegt somit auf den essentiellen Fettsäuren, denn ohne diese kommt es zu Mangelzuständen.

Besondere Bedeutung in der Vogelernährung haben die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Linolsäure, Linolensäure und Arachidonsäure, wobei die Arachidonsäure vom Vogelkörper aus Linolsäure synthetisiert (hergestellt) werden kann.

Unterscheibung von Fettsäuren
mehrfach ungesättigte Fettsäuren essentiell sythetisierbar
Omega-3-Fettsäuren Alpha-Linolensäure  
Omega-6-Fettsäuren Linolsäure
Gamma-Linolensäure
Arachidonsäure

Die Unterscheidung von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren beschreibt ihre genaue chemische Struktur, nämlich die Anzahl und Position ihrer Doppelbindungen.

Die genannten Fettsäuren sind besonders wichtig für:

  • die Eibildung
  • eine normale Entwicklung der Küken im Ei, sowie
  • das Wachstum von Körper und Federn

Vorkommen essentieller Fettsäuren in Nahrungsmitteln

Vorkommen von Linol- und Linolensäure in Futtermitteln
Linolsäure Linolensäure
Walnuss (35,8 g/100 g) Leinsamen (16,7 g/100 g)
Mohn (30,3 g/100 g) Walnuss (6,3 g/100 g)
Sonnenblumenkern (29,9 g/100 g) Kichererbsen (1,5 g/100 g)
Kürbiskern (23,4 g/100 g) Weizenkeime (0,5 g/100 g)
Pinienkern (22,1 g/100 g) Hühnerei (0,3 g/100 g)
Sesam (21,8 g/100 g) Kürbiskern (0,3 g/100 g)
Nüsse (13,4 g/100 g) Brombeere (0,3 g/100 g)
Leinsamen (4,1 g/100 g) Schnittlauch (0,3 g/100 g)
Weizenkeime (3,4 g/100 g) Löwenzahn (0,3 g/100 g)
Hühnerei Eigelb (2,9 g/100 g) Weiße Bohnen - Kochfutter (0,3 g/100 g)
Hafer (2,7 g/100 g) Sonnenblumenkern (0,2 g/100 g)

Problematik fetthaltiger Nahrungsmittel

Fetthaltige Futtermittel wie Nüsse und Sonnenblumenkerne kommen immer wieder in Verruf, da sie leicht ranzig werden und eben einen sehr hohen Fettgehalt haben. Ranzige Futtermittel enthalten keine wertvollen Fettsäuren mehr. Des Weiteren besteht besonders bei Nüssen und weißen Sonnenblumenkernen ein erhöhtes Schimmelrisiko. Nymphensittiche sollten diese Futtermittel ohnehin nur in sehr geringen Mengen bekommen. Daher sollten sie auf keinen Fall überlagert sein. Auf Qualität ist hier besonders zu achten.

Folgen zu fetthaltiger Nahrung

Sichtbare Fettpolster sind für Nymphensittiche nicht von Nöten, sondern sogar gefährlich, denn sie haben kaum Bedarf diese Fettreserven jemals zu nutzen. Sie müssen keine weiten Strecken ohne Nahrungsaufnahme überwinden, sondern bekommen regelmäßig ihr Futter. Dennoch fressen sich besonders Hennen gerne ein Fettpolster an, wenn sie brutig sind.

In den Fettpolstern, die sich maßgeblich am Bauch und in den Flügelkehlen zeigen, sammeln sich mit den Fetten auch Schadstoffe. Diese sollten möglichst nicht erst im Krankheitsfall abgebaut werden, denn sie belasten ein krankes Tier zusätzlich. Hat man also einen übergewichtigen Nymphensittich, ist durch viel Bewegung und fettarme Fütterung wieder ein normales Gewicht herbeizuführen. Hungern dürfen Nymphensittiche aufgrund ihres schnellen Stoffwechsels nicht.

Bleiben die Fettpolster dauerhaft erhalten sind vornehmlich Lipome, Organ- und Herzschäden die Folge.

unsere Buchtipps und Quellen:

Autor: Susi, letztes Update: 19.02.2010