Wissen - Ernährung
Kochfutter
Kochfutter besteht aus verschiedenen Saaten, Reis, kleinen Nudeln und/oder Gemüse.
Denkt man einen Moment darüber nach, fragt man sich nach dem Sinn den Vögeln gekochtes Futter anzubieten. In der Natur werden sie kaum gekochtes Futter finden. Zudem sinkt der Vitamin- und Nährstoffgehalt in vielen Futtermitteln durch das Kochen.
Es sprechen aber auch einige Punkte für die Fütterung von Kochfutter.
Viele Wohnungsvögel leiden unter einem Mangel an Aminosäuren, da der Proteingehalt des Körnerfutters zu gering ist. In der Mauser oder auch in der Brut steigt der Proteinbedarf jedoch stark an. Besonders Hülsenfrüchte haben einen vergleichsweise hohen Proteingehalt.
Ein weiterer Punkt ist die Abwechslung. Einige Saaten mit wertvollen Inhaltsstoffen sind vielen Nymphensittchen zu hart zum Entspelzen. Dies gilt z.B. für Weizen und Mais. Andere Saaten sollten nicht trocken verfüttert werden, wie beispielsweise Hülsenfrüchte oder die Reismelde (Quinoa). Angaben zu jeder Saat finden sich in den Futterbausteinen.
Merke! Die Kochfuttermischung sollte zu
einem großen Anteil Saaten enthalten, die nicht im normalen Körnerfutter enthalten sind, um für
entsprechende Abwechslung zu sorgen. Hülsenfrüchte wie Erbsen und Bohnen liefern viele Proteine, was besonders in der Mauser sinnvoll ist.
Kleine Nudeln und Reis mögen viele
Nymphensittiche sehr gerne. Aufgrund der Nährwerte sollte der Anteil
jedoch klein sein. Kohlenhydrate nehmen die Vögel über das
normale Körnerfutter in genügend großer Menge auf.
Kochfutter für Nymphensittiche wird niemals mit Salz gewürzt!
Die Vögel sollen sich an dem Futter nicht satt fressen. Trockenes Körnerfutter muss trotz Kochfutter zur Verfügung stehen. 1 Teelöffel Kochfutter pro Vogel ist daher ausreichend.
Kochfutter sollte nur wenige Stunden angeboten werden, da es schnell verdirbt.
Gemüse kann gut mit untergemischt werden, so dass hierüber womöglich eine bessere Gewöhnung an Frischkost möglich ist, als wenn man rohes Gemüse anbietet.
Im Krankheitsfall leistet Kochfutter ebenfalls gute Dienste. So ist es möglich Futtermittelzusätze darüber zu verabreichen oder kranke Tiere überhaupt zur Futteraufnahme zu bewegen. Kochfutter wird nach entsprechender Gewöhnung häufig sehr gerne gefressen. Es ist ebenso wie Keimfutter leichter verdaulich als trockene Körner und kann aufgrund des hohen Flüssigkeitsgehalts mögliche Flüssigkeitsdefizite schnell ausgleichen.
Das Kochfutter wird lauwarm angeboten. Im Kühlschrank hält es sich zwei bis drei Tage, wobei dies nur in der Eingewöhnungsphase hilfreich ist. Nehmen die Vögel das Futter an, sollte man es höchstens einmal die Woche geben.
Manchmal wird auch empfohlen Kochfutter in Eiswürfelschalen oder auf Pralinentabletts einzufrieren, damit man es portionsweise auftauen und verfüttern kann. Bedenken sollte man, das hierbei auch einige wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen oder sich zumindest reduzieren. Ein Erwärmen in der Microwelle möchten wir aus gleichem Grund nicht empfehlen, es sei denn ein niedriger Nährstoffgehalt ist ausdrücklich erwünscht.
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Autor: Susi, letztes Update: 03.07.2010